Freie Demokraten Gross Gerau

Tag: 20. Juli 2015

Aktuelles von der Kreis-FDP

„Landesregierung will das Gymnasium als bildungspolitischen Steinbruch nutzen“

Freie Demokraten kritisieren Abbau bei der Lehrerversorgung und Unterstützen den Protest an den Gymnasien des Kreises Groß-Gerau

Der FDP Kreisverband und die FDP/FW-Kreistagsfraktion im Kreis Groß-Gerau zeigen sich über die Pläne der hessischen Landesregierung im Bereich der Lehrerversorgung für Gymnasien schockiert. „Was hier passiert ist nicht weniger als ein massiver Abbau von Lehrkräften für den beliebtesten Bildungsgang – das Gymnasium. Die Folgen sind klar: Die Lehrerversorgung wird um etwa 8 Prozent und damit wieder unter 100 Prozent sinken, die Klassengrößen dementsprechend steigen. Wer mit Rechenmodellen erklären will, dass dies ja nur ein bis drei Schüler mehr pro Klasse sind, verkennt das Kurssystem der Oberstufen – es werden schlicht für manche Kurse nicht mehr genügend Lehrer vorhanden sein, etwa in den so wichtigen MINT-Fächern. Damit wird unweigerlich auch die Qualität des Abschlusses leiden. Das kann mit Blick auf die Anstrengungen der letzten Jahre nicht ernst gemeint sein und ist schlicht ein bildungspolitischer Irrweg“, so der Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion im Kreistag Groß-Gerau Peter ENGEMANN.

Besonders perfide finden die Freidemokraten, dass durch diese Argumentation versucht werde, die verschiedenen zweifelsohne wichtigen bildungspolitischen Bereiche wie den Ausbau des Ganztagsprogramms an Grundschulen und die Inklusion gegen die Lehrerversorgung an Gymnasien auszuspielen. „Natürlich wollen auch wir den Ausbau von Ganztagsangeboten und eine inklusive Beschulung der jungen Menschen, für die dieses Angebot sinnvoll bereitgestellt werden kann. Aber dass dies nun zu Lasten des Angebots und der Qualität an Gymnasien gehen soll, kann kaum ernst gemeint sein“ so Engemann.

Die Freien Demokraten unterstützen daher ausdrücklich die Proteste der Eltern sowie der Schülervertretungen wie z.B. an der Prälat-Diehl-Schule gegen die Pläne der Landesregierung. „Wir werden nicht akzeptieren, dass die schwarz-grüne Koalition in Wiesbaden in totaler Verkennung der Schulrealität die beste Lehrerausstattung, die es in Hessen je gegeben hat, in weniger als zwei Jahren nach Ende der FDP-Zuständigkeit für das Kultusministerium wieder kaputt macht. Daher setzen wir auf den starken Protest von Eltern, Lehrern und der verantwortungsvollen kommunalpolitischen Kräfte“, sagte Engemann, der auch auf die Protestschreiben der Gymnasien in Groß-Gerau hinwies. Ebenfalls kritisierte er die geplante Streichung von Stellen von Schulpsychologen, da die Befürchtung bestehe, dass dies durch die kommunale Schulsozialarbeit aufgefangen werden müsse.