Am vergangenen Freitag hatten die Freien Demokraten in Groß-Gerau bei hochsommerlichen Temperaturen zum Sommerfest eingeladen. Man traf sich im privaten Garten eines Mitgliedes. „Der Garten ist voll. So muss es sein,“ wurde die Situation kommentiert. Der Grill wurde angeworfen und der Gastgeber hatte mit gut gekühlten Getränken die Bedürfnisse seiner Gäste nach viel Flüssigem gut eingeschätzt.
Gekommen waren Mitglieder und Freunde und, was die Vorsitzende besonders freute, auch einige Jungliberale. „Wir brauchen wie überall Nachwuchs“, so die Vorsitzende. „Nur so können wir sicher sein, dass unsere Arbeit fortgesetzt wird.“
Als Gastredner war Jürgen Funk gekommen. Er ist der für Ausbildungsthemen zuständige Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes HessenChemie und in „Zweitfunktion“ Geschäftsführer des Arbeitskreises SCHULEWIRTSCHAFT Wiesbaden-Rheingau-Taunus.
„Die Duale Ausbildung bildet Fachkräfte für den Mittelstand aus“, so Jürgen Funk, der weiß, von was er spricht. Denn er ist nicht nur von berufswegen für Ausbildung bei HessenChemie zuständig, sondern er leitet auch den Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT, in dem interessierte Lehrer und Unternehmer arbeiten. Zusammen mit hessischen Unternehmen wird praxisnahe Information über wirtschaftliche Zusammenhänge an Schulen weitergegeben. Das gegenseitige Verständnis soll dadurch gefördert werden. Den Worten folgten Taten. Da lohnt ein Blick auf die vielen Initiativen, die Funk mit initiiert hat: Ausbildungsbörse, Elementare Vielfalt, Joblinge und vieles mehr.
Eine rege Diskussion schloss sich an und es trat die Frage auf, warum denn eine Ausbildung eine so gute Sache sei. Der Vorteil einer Ausbildung in einem mittelständischen Unternehmen sei, so Funk, dass Azubis alle Prozesse im Unternehmen durchlaufen und auf die persönlichen Bedürfnisse des Azubis eingegangen werden könne. Die Strukturen im Mittelstand seien so flexibel, dass Azubis schon früh Verantwortung übernehmen könnten, z.B. könnten sie neue Azubis bei den Auswahlverfahren betreuen. Auch der Frage nach der beruflichen Ausbildung als Sackgasse wurde engagiert erwidert. Das sei es keineswegs, sondern die betriebliche Ausbildung könne der Start in ein erfülltes Berufsleben sein. Denn demjenigen, der sich für eine Betriebliche Ausbildung entscheide, stünden später viele Türen offen und Berufsanfänger könnten mit hohen Einstiegsgehältern rechnen.
Hier fließt Herzblut ins Thema, das merkte man dem Referenten sichtlich an. Seine Zuhörer dankten es mit einem kräftigen Beifall.
Als Landtagskandidatin kam dieses Thema Eva-Maria Finck-Hanebuth, Orts- und Fraktionsvorsitzenden in Groß-Gerau, sehr entgegen. Denn es ist eines ihrer drei Themen, für die sie sich im Falle ihrer Wahl in den Landtag besonders engagieren will: Berufliche Bildung muss gestärkt werden und wieder mehr ins Blickfeld von Eltern und jungen Menschen gelangen.
Bei lauen Sommertemperaturen und mit Speis und Trank gut versorgt ist das Sommerfest ausgeklungen.