Freie Demokraten Gross Gerau

Kooperation in Büttelborn

Der FDP-Ortsvorsitzende Jürgen Sulzmann steht auf Platz 12 der Kommunalwahlliste der CDU fürs Büttelborner Gemeindeparlament

Von Peter Mikolajczyk

Auch wenn der Kommunalwahlkampf wegen der Corona Pandemie diesmal in ruhigeren Bahnen verlaufen wird, stellen die Parteien in diesen Wochen ihre Kommunalwahllisten auf und arbeiten an den Programmen für eine gute Zukunft der Großgemeinde. Für besondere Beachtung sorgt jedoch eine Meldung der CDU, auf deren Kandidatenliste der Vorsitzende des FDP Ortsverbandes Groß-Gerau/Büttelborn, Jürgen Sulzmann, steht. Darüber hinaus wollen Christ- und Freidemokraten in der neuen Legislaturperiode eng zusammenarbeiten.

Wie Thorsten Dietrich, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes, und Jürgen
Sulzmann in einem Gespräch mit dieser Zeitung betonen, sei die Listenverbindung
eine logische Konsequenz der Entwicklung auf lokaler Ebene. „Nichts geht so
richtig voran‘“, betonen beide, aus dem Rathaus würden zu wenig Impulse
kommen und deshalb sei es an der Zeit, dass die Gemeindevertreter, aber auch die
Bürger wieder selbst mehr Aktivitäten übernehmen müssten. Dietrich wörtlich:
„Jetzt rächt es sich, dass im Rathaus ein Bürgermeister sitzt, dem jegliche
Verwaltungserfahrung fehlt. Nett und beliebt reicht nicht, um die anstehenden
Probleme zu lösen.“

Wie immer, so Dietrich, sei die CDU-Liste offen für Kandidaten, die die
Vorstellungen der Partei teilen und die mitarbeiten wollen. Dass aber der
amtierende Vorsitzende eines FDP-Ortsverbandes auf der CDU-Liste kandidiere,
sei doch nicht ganz alltäglich. Tatsächlich reichen die Verbindungen schon länger
zurück. Dietrich und Sulzmann, Inhaber eines Konstruktionsbüros, der ebenfalls in
Büttelborn wohnt, verstehen sich augenscheinlich recht gut und betonen
übereinstimmend: „Es gibt kaum ein Problem, bei dem wir unterschiedlicher
Meinung sind.“ Das soll so bleiben, auch in der künigen Gemeindevertretung.
Jürgen Sulzmann kandidiert auf Platz zwölf der CDU-Liste – ein relativ sicherer
Platz, um ins Parlament einzuziehen. Zwölf Gemeindevertreter stellt die CDU
schon jetzt. Rechnet man die Politiker ab, die in den Gemeindevorstand
aufrücken, müsste es klappen. Wegen zu geringer Mitgliederzahlen konnte die FDP
keine eigene Liste aufstellen.

„Dann eben so,“ sagt Sulzmann und ho, damit die Präsenz seiner Partei in
Büttelborn etwas zu stärken – die Ziele sind ohnehin dieselben. Dazu zählen der
CDU- und der FDP-Mann eine Beschleunigung des Stadtumbaus, bei dem es seit
knapp zwei Jahren kaum Fortschritte gegeben habe. Ebenso bemängeln sie, dass
im Büttelborner Gewerbegebiet vieles ruht. „In Groß-Gerau, in Weiterstadt, in
Griesheim, überall in der Nachbarscha füllten sich die Gewerbegebiete in „Null
Komma nichts“. Nur in Büttelborn, das fast noch bessere Verkehrsanschlüsse
aufweisen kann, gehe nichts voran. Das müsse geändert werden.

Heige Kritik üben beide weiter am Gezerre um den Neubau des Büttelborner
Feuerwehrhauses. Seit Jahren werde geplant, geändert und wieder geplant, aber
ein Baubeginn sei nach wie vor nicht in Sicht.

Völlig vergessen werde das Engagement des mündigen Bürgers. „Was soll der
Unfug, dass sich jeder Grundstückseigner ein Tütchen Wildblumensamen im
Rathaus abholen soll? So etwas könnte man auch ohne Bürokratie lösen.“ In diese
Kategorie falle auch der Beschluss zur Bildung eines Seniorenbeirates. Völlig
überflüssig angesichts der Tatsache, dass es eine gut funktionierende
Generationenhilfe gebe, die sich dieser Aufgabe bereits erfolgreich widme. Dabei
werde der „Wasserkopf“ im Rathaus ständig größer.

Noch immer betrachte die SPD Büttelborn als „ihren Erbhof“. Das werde sich aber
hoffentlich ändern, wenn mit den Linken die vierte Fraktion ins Rathaus einziehen
sollte, das gewohnte Drei-Parteien-System ins Wanken bringe und die SPD ihre
Mehrheit verliere, hoffen Dietrich und Sulzmann. Dann werde es auch möglich,
dass die Abgeordneten mit ihrer Arbeit in den politischen Gremien fehlende
Impulse aus dem Rathaus und daraus folgende Defizite ausgleichen könnten.

 

Veröffentlicht im Groß-Gerauer Echo am 24.10.2020

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