Ausschnitt aus dem Artikel im Groß-Gerauer Echo am 01.März 2018:
GROSS-GERAU . Bauthemen haben am Dienstag die Stadtverordnetenversammlung in der Groß-Gerauer Stadthalle geprägt. Dabei ging es unter anderem um die Zuwegung zum geplanten Diakoniezentrum in Groß-Gerau/Nord. In den ehemaligen Kirchenraum der Nordkirche sollen zwei Geschossdecken eingezogen werden, an der Nordfassade des Gebäudes auf drei Ebenen Büro- und Beratungsräume sowie im Südteil ebenfalls auf drei Ebenen sechs Wohnungen eingerichtet werden. Die Diakonie investiert rund vier Millionen Euro in das Projekt.
Die Zufahrt zum Diakoniezentrum soll nach dem aktuellen Planungsstand über die Reichenberger Straße erfolgen. Um zum Gelände des Diakoniezentrums zu gelangen, muss allerdings ein Teil der Kleingärten nahe der Autobahn in Anspruch genommen werden. Nach Angaben des Ersten Stadtrats Richard Zarges (Kombi) soll die Baugenossenschaft Ried, die in der Reichenberger Straße derzeit 24 sozial geförderte Wohnungen errichtet, das nötige Grundstück für die Zufahrt erwerben. Laut Zarges könnten sich in puncto Parkplätzen ferner Synergien zwischen der Ried und der Diakonie ergeben.
Liberale sorgen sich um Kinder auf dem Schulweg
Die FDP zeigte sich mit dieser Planung jedoch nicht einverstanden. Wenn der Wohnblock der Ried und das Diakoniezentrum fertiggestellt seien, werde die Reichenberger Straße mit deutlich mehr Verkehr belastet, konstatierte die Fraktionsvorsitzende Eva-Maria Finck-Hanebuth. Dies beeinträchtige jedoch die Sicherheit des Schulwegs zur Nordschule erheblich. Täglich bewegten sich dort mehr als 200 Kinder zur Schule hin und wieder weg. „Wir sollten schauen, wie man den Verkehr in der Reichenberger Straße reduzieren kann“, forderte die Vertreterin der Liberalen. Die FDP bat daher darum, eine Zuwegung östlich der Nordschule von der Breslauer Straße her wohlwollend zu prüfen. Im Haupt- und Finanzausschuss war eine Wegführung über Privatgelände allerdings als schwierig erachtet worden, zudem habe es eine interfraktionelle Absprache zur Wegeführung gegeben. Dem Antrag war denn auch kein Erfolg beschieden: Mit Ausnahme der FDP votierten alle Fraktionen dagegen.
„Es wundert uns schon, dass Schulwegsicherung so viel Gegenwind im Parlament erzeugt“, so die Orts- und Fraktionsvorsitzende Eva-Maria Finck-Hanebuth